Azure Container Apps ist ein vollständig verwalteter serverloser Containerdienst zum Erzeugen und Bereitstellen von Anwendungen. Mit diesem Service zielt Microsoft auf IT-Verantwortliche, die die Komplexität und den hohen Know-how-Bedarf einer Container-Orchestrierung scheuen, aber dennoch die Vorteile containerisierter Applikationen nutzen wollen.
Kubernetes ist in Sachen Anwendungsentwicklung nicht mehr wegzudenken und Unternehmen stehen vor der Notwendigkeit, diese Technologie zu adaptieren. Allerdings haben viele Firmen nicht die Ressourcen und das Know-how, um Kubernetes selbst zu betreiben. Gemanagte Kubernetes-Umgebungen wie Google Kubernetes Engine (GKE), Azure Kubernetes Service (AKS) oder Elastic Kubernetes Service (EKS) erleichtern den Betrieb. Diese Dienste übernehmen viele Betriebsaufgaben wie zum Beispiel die Installation der Kubernetes-Umgebung und automatisieren das Patching, die Wiederherstellung bei Knotenausfällen und das Skalieren der Kubernetes-Cluster.
IT-Verantwortliche sehen sich aber dennoch vielen Herausforderungen gegenüber. Denn für den produktiven Einsatz sind häufig noch diverse weitere Tools wie etwa Service Mesh, Monitoring- und Logging-Werkzeuge, Security-Anwendungen, Devops-Werkzeuge et cetera erforderlich. Rund um Kubernetes hat sich ein komplexes Ökosystem an Tools angesiedelt, das sich in der Landkarte der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) widerspiegelt [1]. Die CNCF ist eine von allen großen Herstellern unterstützte Initiative zur Förderung von cloudnativen Technologien, die eine Vielzahl von Open-Source-Produkten beinhalten. Aufgrund der hohen Dynamik innerhalb des Ökosystems rund um Kubernetes ist es für IT-Verantwortliche schwierig, den Überblick zu behalten.
Neuer Dienst liefert hilfreiche Werkzeuge
Mit Azure Container Apps (ACA) adressiert Microsoft diese Problemstellung, indem es IT-Verantwortlichen einen abstrahierten, auf Azure Kubernetes Service (AKS) aufbauenden PaaS-Dienst bereitstellt. Im Gegensatz zu AKS ist Azure Container App serverless, das heißt, der Kunde bekommt die darunterliegenden virtuellen Maschinen beziehungsweise die AKS-Infrastruktur, auf denen die Container laufen, nicht zu Gesicht und muss sich auch nicht um diese kümmern. Laut Microsoft existieren mehrere Szenarien, für die Azure Container Apps besonders geeignet sind: der Betrieb von Microservices, die ereignisgesteuerte Verarbeitung (event-driven processing), containerbasierte Webapplikationen und Backend-Applikationen sowie für das Hosting von Public-API-Endpoints.